Entwicklung des Bio-Marktes in Luxemburg
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL und IFOAM haben kürzlich die neusten Statistiken zum weltweiten Biolandbau und –markt in der Studie « The World of Organic Agriculture » herausgebracht und darin auch europäische Länder, sowie Luxemburg untersucht. Übergreifend ist ein positiver Trend zu vermerken. Insgesamt stellen Bio-Produkte einen Markt im dreistelligen Milliardenbereich dar, die bedeutendsten Märkte sind die USA und unsere Nachbarländer Deutschland und Frankreich.
Im weltweiten Vergleich was den Bio-Zuwachs im Jahr 2019 angeht, besetzt Luxemburg den ersten Platz mit 18%, gefolgt von Frankreich (13%). Auch den Konsum betreffend, hat sich der Luxemburger Bio-Markt positiv entwickelt und liegt mit 265€ pro Kopf auf dem dritten Platz hinter Dänemark (344 €) und der Schweiz (342 €), ein Rang besser als im vorherigen Jahr. Dabei ist die inländische Produktionsfläche für biologische Ware (4-5%) im Vergleich zu anderen Ländern, aber auch in Bezug auf den heimischen Bio-Marktanteil von 9% am Gesamtumsatz in 2019, bedeutend geringer. Bio machte 2019 hierzulande einen Umsatz von etwa 160 Millionen Euro.
Weltweit konnte 2020 ebenfalls ein starker Zuwachs verzeichnet werden – in Deutschland sogar 22% – ein Trend der durch die aktuelle Corona-Pandemie und dem einhergehenden höheren Stellenwert der Qualitätsansprüche wohl verstärkt wurde.
Handelsketten aller Art erweitern stetig ihr Bio-Sortiment. Fachmärkte hingegen bieten ihren Kunden ausschließlich biologisch und biodynamische Lebensmittel an. NATURATA, Einzelhändler der OIKOPOLIS-Gruppe, ist seit 1989 ein aktiver Wirtschaftsakteur am hiesigen Bio-Markt und hat diesen, zusammen mit seinen Partnerbetrieben BIOGROS und der BIOG-Genossenschaft, als Pionier aus der Nische gehoben und grundlegend zu dessen Wachstum beigetragen.
Ganz nach dem Motto „Fair a kooperativ mat de Bio-Baueren“, wurde für die Bio-Bauern eine Verarbeitungs- und Vermarktungsstruktur aufgebaut, um für die biologischen und biodynamischen Lebensmittel eine entsprechende Abnahme zu gewährleisten, die deren hohe Qualität und Produktionsstandards honoriert. Gesichert wurden die Absatzmöglichkeiten und fairen Bedingungen in der gesamten Lieferkette durch jährliche Marktgespräche aller beteiligten Parteien an Runden Tischen. Diese assoziative Form des Wirtschaftens hat bis heute sicherlich eine große Rolle in der Entwicklung des Bio-Marktes in Luxemburg gespielt.
Die Herausforderung in der Zukunft wird sein, die stetig steigende Nachfrage nach Bio-Produkten durch ein ebenso hohes Angebot zu bedienen. Dazu muss der biologische Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche steigen und der luxemburgische Bio-Sektor dementsprechend gefördert werden.
Pressemitteilung