Eschweiler
Eschweiler
Ausgezeichnete Infrastrukturen, gute Lebensqualität und Politik mit Blick in Richtung regionaler Aufwertung und Schaffen neuer Partnerschaften
Interview mit dem Bürgermeister François Rossler
Können sie die Gemeinde kurz vorstellen ?
Die Gemeinde Eschweiler hat etwa 830 Einwohner auf eine Fläche von 19,88 km². Die Gemeinde besteht aus 4 Ortschaften, Eschweiler, Erpeldange, Knaphoscheid und Selscheid, welche durch deren geographische Lage fast unmöglich zu verbinden sind. Dies bedingt hohe infrastrukturelle Investitionen und auch aufwendige Verkabelungen und Vernetzungen die soweit erfolgreich abgeschlossen werden konnten. In den letzten Jahren wurden so zum Beispiel 4 neue Kläranlagen gebaut und es fließt seit nunmehr 5 Jahren kein ungeklärtes Wasser mehr zurück in die Natur.
Welche Projekte führt die Gemeinde durch ?
Das Schulsyndikat Schoulkauz, in dem die Gemeinde Eschweiler mit der Gemeinde Kiischpelt vertreten ist, wird im Schulkomplex in Wilwerwiltz eine neue Sporthalle und eine Maison-relais errichten. Beide Gemeinden werden jeweils die Hälfte der Kosten tragen aber auch substanzielle staatliche Zuschüsse sind bei der Durchführung der beiden Projekte vorgesehen.
Die Lage der Gemeinde zwischen Naturpark Our und Naturpark Obersauer soll genutzt werden um den Tourismus anzuregen. Vor allem das Kireldall mit seinen beiden Bächen Kierel und Mandelkierel soll für den Tourismus aufgewertet werden, indem man auch den ökologischen Standpunkt nicht vernachlässigt.
Was macht das Leben in der Gemeinde aus ?
Auf dem Boden der Gemeinde gibt es keine Industrie und sehr wenige Arbeitsplätze, mit Ausnahme eines Unternehmers in Eschweiler. Die langen Wege der Einwohne werden durch eine dementsprechende Lebensqualität ersetzt. Die Gemeindeverantwortlichen sind darauf bedacht kulturelles und gesellschaftliches Leben zu fördern. In Eschweiler zum Beispiel wird zusmmen mit dem Ministerium für Tourismus ein Wirtshaus angekauft zwecks Umbau und Aufwertung.
In Knaphoscheid werden in der alten Schule Sprach und Computerkurse angeboten, die alte Molkerei in Selscheid, jetzt Dorf- und Vereinslokal, wurde restauriert, in Erpeldange wurde eine Kindertagesstätte für Kleinkinder von 0-6 Jahren eröffnet.
Durch noch relatif günstiges Bauland, eine adequate Infrastruktur sowie eine gute Lebensqualität bleiben die Dörfer der Gemeinde attraktiv und die Bevölkerung wächst stetig an. Auch der Ausländeranteil nimmt langsam zu und liegt momentan bei etwa 32%.
Die Gemeinde hat in vielen Bereichen investiert, zum Beispiel in das neue Kulturzentrum oder in die Kirche in Eschweiler. Hier wurde eine neue Orgel aufgestellt und auf ihr werden mindestens 2 größere Konzerte pro Jahr gespielt. Der Marnicher Festival greift jedes Jahr auf Eschweiler über, soweit dies möglich und auch finanziell tragbar ist. Daneben ist der Theaterverein sehr aktiv und gut geführte Syndikate bereichern das Leben der Gemeinde.
Welche Schwierigkeiten kommen auf die Gemeinde zu ?
Eschweiler ist eine Langemeinde und viele Entscheidungen müssen schnell getroffen werden, jedoch sind die Wege der Verwaltungen oftmals zu lang um den Gemeindeverantwortlichen eine optimalen Arbeitsfortschritt zu ermöglichen.
Eschweiler ist eine relativ kleine Gemeinde mit wenig Einwohnern und deshalb auf die zukünftige Entwicklung angewiesen um seine Lebensfähigkeit zu erhalten. Es besteht eine intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kiischpelt die in Richtung Fusion gehen könnte. Aber auch nach einer solchen Fusion wäre die nötige Größe um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten noch nicht erreicht. Die durch die Topographie bedingten Trennungen durch Berge und Täler machen es der Gemeinde nicht einfach weitere geeignete Partner zu finden.
Welche Pläne hat die Gemeinde für den Erhalt seiner intakten Natur ?
Wegen seinem Einsatz für den Erhalt der Natur, seiner geographischen Lage und auch dem Ziel weiteres Zusammenwachsen zu fördern plant die Gemeinde Eschweiler sich dem Naturpark Our anzuschließen. Die alljährliche Wartung und Instandsetzung der Kläranlagen kostet die Gemeinde viel Geld, das interregionale Projekt der Flußtälerentfichtung mit dem Ziel die Wasserqualität zu verbessern ist auch in Eschweiler in Ausführung. All dies dient der Erhaltung der Natur und soll in Zukunft einen sanften Tourismus anziehen nicht aber dem Massenrtourismus Einzug gewähren.
Um eine dauerhafte Entwicklung in der Gemeinde zu fördern ist eine Flurbereinigung in Durchführung. Der Gemeindebesitz besteht etwa zur Hälfte aus Wald und diese wertvolle Energiequelle ist momentan noch unzugänglich soll aber bald dank einer Politik der Waldbewirtschaftung genützt werden können. Der Naturschutz ist und bleibt ein wichtiger Faktor für die Enscheidungen der Gemeindeverantwortlichen.